Tagung zum Anlass der Staatsjubiläen der drei Baltischen Staaten
100 Jahre seit der Gründung des estnischen und lettischen sowie der Wiederherstellung des litauischen Staates

Aus Anlass des 100jährigen Jubiläums der Gründung des estnischen und lettischen sowie der Wiederherstellung des litauischen Staates wird am 4. Dezember 2018 in Hamburg eine Tagung den Blick auf die historischen Erfahrungen der Menschen im Baltikum im 20. Jahrhundert richten. Die aktuellen wirtschaftlichen, politischen und sicherheitspolitischen Herausforderungen für die EU und NATO werden aus der Sicht der Baltischen Staaten diskutiert.

Tagung zum Anlass der Staatsjubiläen der drei Baltischen Staaten
100 Jahre seit der Gründung des estnischen und lettischen sowie der Wiederherstellung des litauischen Staates

Vor hundert Jahren erklärten Estland, Lettland und Litauen ihre Unabhängigkeit. Während für Estland und Lettland dieser Schritt die eigentliche Geburtsstunde einer eigenen Staatlichkeit bedeutete,  knüpfte Litauen an bis ins Mittelalter reichende staatliche Traditionen an.

Doch der lange gehegte Wunsch nach Freiheit und Souveränität wurde nach wenigen Jahrzehnten erneut zunichte gemacht. Der berüchtigte Hitler-Stalin-Pakt und das geheime Zusatzprotokoll besiegelten das Schicksal der baltischen Völker für die kommenden 50 Jahre. Die Okkupation und Annexion der Baltischen Staaten durch die Sowjetunion gingen mit brutalem Terror einher und hatten enorme menschliche Verluste für die baltischen Völker zur Folge.

Erst in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts konnten die Esten, die Letten und die Litauer die Gunst der Stunde nutzen und im Zuge der Singenden Revolution die Unabhängigkeit ihrer Staaten wiederherstellen. Symbolisch für den Kampf der Balten für ihre Freiheit steht die baltische Menschenkette vom 23. August 1989, als etwa zwei Millionen Menschen in den Baltischen Ländern von Vilnius über Riga bis nachTallinn eine  Menschenkette  bildeten.

Heute, fast 30 Jahre danach, sind die Baltischen Staaten erfolgreiche Mitglieder der Europäischen Union und der NATO. Mit der Mitgliedschaft in der Eurozone und dem Schengenraum zählen sie inzwischen sogar zu den Kernländern der EU. Aufgrund einer strikten Einhaltung der Finanzdisziplin und eines soliden Wirtschaftens werden die Baltischen Staaten häufig als Musterschüler der EU bezeichnet.

Aus Anlass des aktuellen Jubiläums möchten wir den Blick auf die historischen Erfahrungen der Menschen im Baltikum im 20. Jahrhundert richten und über die aktuellen wirtschaftlichen, politischen und sicherheitspolitischen Herausforderungen für die EU und NATO aus der Sicht der Baltischen Staaten diskutieren.

Programm

15.00 Uhr bis 15.15 Uhr Begrüßung

  • Staatsrätin Dr. Annette Tabbara
    Bevollmächtigte der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, bei der Europäischen Union und für auswärtige Angelegenheiten Oliver Grundmann MdB, Mitglied der Deutsch-Baltischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag
  • Darius Semaška
    Botschafter der Republik Litauen

15.15 Uhr bis 15.35 Uhr

  • Prof. Dr. Joachim Tauber:
    100 Jahre Baltische Staaten: Zwischen Unabhängigkeit und Okkupation

15.35 Uhr bis 15.55 Uhr

  • Dr. Mart Laanemäe
    Botschafter der Republik Estland:
    Estland von außen und innen: Erinnerungen an den Umbruch und die Jahre des Aufbaus der Republik Estland

15.55 Uhr bis 16.15 Uhr

  • Inga Skujiņa
    Botschafterin der Republik Lettland:
    Lettland in der EU und NATO

16.15 bis 16.30 Uhr Kaffeepause

16.30 Uhr bis 18.00 Uhr

Die baltischen Staaten: Europäische und atlantische Sicherheitspolitik auf dem Prüfstand

Podiumsdiskussion mit:

  • Christian Schmidt, Bundesminister a.D., MdB, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss Dr. Kai-Olaf Lang, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin
  • Botschafter a.D. Dr. Dietrich von Kyaw, Berlin
  • Moderation: Birgit Langhammer (Politikredakteurin NDR Info, Hamburg)

anschließend Empfang.

Um Anmeldung wird bis 28. November gebeten an E-Mail: annika.samesch@bsb.hamburg.de

Sollten Sie nicht am gesamten Programm teilnehmen können, bitten wir um Ihren Hinweis.

Ein Einlass ist auch während der Kaffeepause gewährt.